Sich schon mal über eine zu hohe Tankrechnung beim Mietwagen geärgert? Bei den verschiedenen Anbietern von Mietwagen und CarSharing-Fahrzeugen kann man zwei große Gruppen von Tankregeln ausmachen. Allerdings gibt es erhebliche Unterschiede im Detail.
Klassisch: auf eigene Kosten volltanken
Bei klassischen Autovermieter wie Hertz, Sixt, EuropCar oder AVIS muss das Auto im Regelfall vollgetankt zurückgegeben werden.
Gibt man nicht mit vollem Tank zurück, zahlt man entweder eine Service-Pauschale zzgl. der Tankkosten oder einen im Regelfall höheren Spritpreis je Liter (diese Strafzahlung wird z.B. bei Hertz als Sonder-Service beworben). Aus meiner Sicht ist diese Regelung für das klassische Autovermietmodell aber konsequent.
Bei Enterprise ist dagegen das Auto häufig mit dem Tankstand zurückzugeben, mit dem man das Auto übernommen hat. Dazu wird auf dem Mietvertrag meist in Achtel-Tankfüllung-Schritten vermerkt, wie viel der Tank bei Übernahme hatte. Das hat für den Mieter zwei Nachteile: Einmal kann es dazu kommen, dass man zur Vermeidung eines leeren Tanks frühzeitig und eventuell ein zusätzliches Mal tanken muss. Zum anderen erfordert es eine ziemlich genaue Kenntnis des Verbrauchs des Autos und einer genauen Vorausberechnung, um den Tank genau mit der Zielfüllung zurückzugeben. Letzteres ist selten möglich, so dass man im Regelfall einen zu vollen Tank zurückgibt, um eine Strafzahlung zu vermeiden. Den zuviel gezahlten Sprit bekommt man aber nicht ersetzt.
Manche Autovermieter haben dazu eine Variante (so z.B. in bestimmten Fällen die Autovermietung Dutzi in München): Diese kümmern sich überhaupt nicht um die Tankfüllung. Dann ist der Tank bei Übernahme des Wagens in der Regel fast leer und sollte aus Kostengründen bei der Rückgabe auch so abgegeben werden. Die Nachteile entsprechen den oben am Beispiel Enterprise genannten.
CarSharing und Hybride: Tanken inklusive
Bei klassischen CarSharing-Anbietern wie Stadtteilauto, Stattauto, Cambio und den „Hybriden“, die zwischen den klassischen CarSharern und den klassischen Autovermietern angesiedelt sind, wie Flinkster, DriveNow, Car2go und Zebramobil sind die Diesel-, Benzin- oder Stromkosten im Miettarif eingeschlossen.
Tanken muss man also nicht grundsätzlich. Allerdings sollte der Tank beim Abstellen einen gewissen Restvorrat beinhalten. Je nach Anbieter ist dieser auf eine halbe oder ein Viertel des Tanks (wie z.B. bei CiteeCar) festgelegt. Sollte der Tankinhalt am Ende der Fahrt darunter liegen oder fährt man ihn während der Fahrt leer, muss man zwar tanken. Die Tankkosten muss man aber nicht tragen. Entweder man kann mit der beigelegten Tankkarte tanken (im Regelfall eine UTA-Tankkarte, die bei den meisten Tankstellen akzeptiert wird) oder man reicht die Tankrechnung beim CarSharing-Anbieter ein und bekommt den Betrag erstattet.
Bei der Tankkarte braucht man meist eine PIN, die – wenn nicht bekannt – telefonisch z.B. über die Reservierungszentrale erfragt werden kann. Außerdem ist beim Bezahlen mit der Tankkarte zur Vermeidung von Missbrauch im Regelfall der aktuelle Kilometerstand des Fahrzeugs anzugeben. Das geschieht meist an der Kasse – also beim Aussteigen dran denken.